Kooperationsabkommen zwischen der Procuraduría General de la Nación, dem Instituto CAPAZ und dem CEDPAL der Georg-August-Universität Göttingen feierlich unterzeichnet

Kooperationsabkommen zwischen der Procuraduría General de la Nación, dem Instituto CAPAZ und dem CEDPAL der Georg-August-Universität Göttingen feierlich unterzeichnet

PM/NP 31, Bogotá, 30.6.2020

Die Procuraduría General de la Nación, das Deutsch-Kolumbianische Friedensinstitut – Instituto CAPAZ und die Forschungsstelle für lateinamerikanisches Straf-und Strafprozessrecht (CEDPAL) der Georg-August-Universität Göttingen haben in einer virtuellen Zeremonie am 30. Juni 2020 ein Kooperationsabkommen (MoU) unterzeichnet. Das Abkommen institutionalisiert die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen und stellt die Grundlage für zukünftige, gemeinsame Projekte der Kooperationspartner. In den kommenden Monaten und Jahren sollen gemeinsame Analysen angefertigt und Veranstaltungen mit Fokus auf Fragen der Transitional Justice durchgeführt werden.

An der virtuellen Zeremonie nahmen der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen sowie der deutsche Botschafter in Kolumbien, Dr. Peter Ptassek teil. Beide machten deutlich, dass die Rolle der Wissenschaft und insbesondere des Instituto CAPAZ von großer Bedeutung für den Friedensprozess in Kolumbien ist. Das CAPAZ schlägt Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis und unterstützt gerade darüber den Friedensprozess mit Analysen und wissenschaftlichen fundierten Politikvorschlägen, auch wenn – wie der Direktor des Instituto CAPAZ, Prof. Dr. Stefan Peters betonte, die Entscheidungen stets auf politischer Ebene getroffen werden müssen. Der Procurador General de la Nación, Fernando Carrillo Flórez unterstrich die Unterstützung des Friedensprozesses durch die internationale Gemeinschaft und stellte dabei vor allem die Rolle der Bundesrepublik Deutschland heraus. Herr Carrillo machte zudem besonders auf das Verhältnis von Wissenschaft und Politik aufmerksam: „Die Wissenschaft stellt das solide Fundament für die Politikformulierung”, sagte Carrillo.

Staatsminister Annen hob zwei Bereiche der deutschen Kooperation im Rahmen der Friedensumsetzung in Kolumbien hervor: Erinnerungsarbeit und Unterstützung der Opfer des Konfliktes. Dr. Peter Ptassek stellte die Bedeutung der Kooperation zwischen Deutschland und Kolumbien gerade in Zeiten der Corona-Pandemie heraus. „Der Frieden in Kolumbien ist nicht virtuell, sondern eine Realität“, betonte der Botschafter. Weiterhin und trotz Pandemie steht die Bundesrepublik Deutschland an der Seite der kolumbianischen Gesellschaft, um die schwierige Aufgabe des Friedens zu erfüllen.

Die Procuradora vor der Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (JEP), Mónica Cifuentes nannte die zentrale Fortschritte der JEP. Bis heute haben sich ca. 12.500 Personen an die JEP gewandt. Frau Cifuentes erklärte, dass die Kooperation vor allem der Unterstützung der Opfer und der Opferorganisationen bei der Formulierung und Präsentation der Berichte vor der JEP dient.

Die Redner waren sich einig, dass das Kooperationsabkommen zwischen CAPAZ, CEDPAL und Procuraduría General einen wichtigen Beitrag für weitere Schritte zur Förderung des Friedens in Kolumbien darstellt. Der internationale Austausch sowie die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis sollen im Mittelpunkt dieser Kooperation stehen.

An der Zeremonie nahmen zudem die Präsidentin der Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (JEP), Patricia Linares, der Vizeminister der Justiz in Kolumbien, Javier Augusto Sarmiento, die Leiterin der DAAD-Außenstelle für Kolumbien, Ecuador, Peru und Venezuela, Dr. Martina Schulze, Susann Aboueldahab vom CEDPAL der Georg-August-Universität Göttingen sowie Richterinnen und Richter der JEP, Vertreterinnen und Vertreter der Procuraduría, des Auswärtigen Amtes, der deutschen Botschaft in Kolumbien und des Instituto CAPAZ teil.

Die Veranstaltung zur Unterzeichnung fand virtuell im Anschluss an ein virtuelles Seminar zum Thema „Kampf gegen Straflosigkeit und Opferpartizipation in der Transitional Justice“ statt. Das Online-Seminar wurde von der Procuraduría General de la Nación und CAPAZ, zusammen mit Colombia2020 El Espectador durchgeführt.

Weitere Informationen:

Teaser der Zeremonie am 30. Juni 2020: Spanisch / Spanisch mit deutschen Untertiteln
Pressemitteilung: Español / Deutsch

Bericht über die virtuelle Veranstaltung am 30.6.2020: Straflosigkeit und Opferpartizipation (auf Englisch)

Kontakt:
Prof. Dr. Stefan Peters – Director Académico de CAPAZ: stefan.peters@www.instituto-capaz.org
Juliette Vargas – Colaboradora Científica (CAPAZ/CEDPAL): juliette.vargas@www.instituto-capaz.org